„Ich merke Fortschritte, die letztlich den Migrantinnen und Migranten zugutekommen“
Sabina Seibel kümmert sich darum, dass Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund in Soest ankommen und Fuß fassen. Dazu baut sie Netzwerke aus und entwickelt neue Angebote, welche das Zusammenleben in Vielfalt in Soest fördern.
Was machen Sie als Integrationsbeauftragte in Soest?
Bei meiner Tätigkeit als Integrationsbeauftragte geht es um Unterstützung für Geflüchtete aber vor allem auch um Menschen, die schon Jahrzehnte in weiteren Generationen mit Migrationshintergrund in der Stadt leben, sowie Soester Bürgerinnen und Bürger. Ziel ist es, das Zusammenleben zu fördern und mit positiven Aspekten zu bereichern. Meine Arbeit zielt darauf ab, dass Menschen mit Migrationshintergrund möglichst hürdenfrei in der Stadt Soest ankommen, egal welcher Herkunft, Religion oder Alter.
Wie sah Ihr beruflicher Werdegang vor Ihrer jetzigen Position aus?
Ich habe Gesundheitsförderung mit Management studiert und mich nach dem Studium komplett umorientiert. Ich bin dann in den Integrations- und Migrationsbereich gegangen. Bei der Stadt Soest geht es sehr viel ums Netzwerken: alle Akteure im Bereich Migration und Integration an einen Tisch zu bringen und sich zu vernetzen. Gemeinsam werden Lösungswege für eine möglichst hürdenfreie Integration in Soest entwickelt. Außerdem stoßen wir Projekte an, wie beispielsweise ein Kita-Projekt, um dabei auch Kinder auf das Thema Integration aufmerksam zu machen und für Migration zu sensibilisieren.
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Mein Arbeitsalltag ist sehr vielfältig. Ich stehe im regelmäßigen Austausch mit unseren Kooperationspartnern, Bildungseinrichtungen, Wohlfahrtsverbänden und anderen Behörden. Es werden z.B. Schulungen zum Thema Beruf und Migration durchgeführt. Außerdem geht es darum, Förderanträge zu stellen und Gelder zu akquirieren, wie zum Beispiel Mittel für ehrenamtliche Projekte. Eine meiner Aufgaben ist auch die Geschäftsführung des Integrationsrates, einschließlich der Vorbereitung und Teilnahme an den Sitzungen.
Können Sie bereits Fortschritte bei Ihrer Arbeit verbuchen?
Ja, definitiv. Es ist sehr wertschätzend, dass ich sehr viel selbst entscheiden darf. In Absprache mit meinem Vorgesetzten darf ich Projekte und Initiativen selbst anstoßen. Es gibt viel Feedback und Unterstützung seitens der Fachbereichsleitung. Ich merke Fortschritte, insbesondere in der Vernetzung mit Kooperationspartnern, was letztlich den Migrantinnen und Migranten in Soest zugutekommt.
Welche aktuellen Projekte oder Ideen haben Sie angestoßen?
Ein großes Projekt ist die 1400-Jahr-Feier, bei der wir als Projektteam der Stadt Soest einen Stand erstellen möchten, um die Vielfalt unserer Stadt zu präsentieren. Ein weiteres großes Thema ist die Sensibilisierung von Kindern zum Thema Migration, Integration und Diversität. Außerdem arbeiten wir an der Vernetzung von Ehrenamtlichen und der Organisation von Festen, um die Dankbarkeit gegenüber den Ehrenamtlichen zu zeigen.
Was macht Ihre Arbeit für Sie einzigartig?
Die Freiheit in der Gestaltung meiner Arbeit und die Möglichkeit, meine Ideen frei zu entfalten, sind für mich einzigartig. Außerdem war mir als Mutter von zwei Kindern die Sicherheit eines Arbeitsplatzes im öffentlichen Dienst sehr wichtig. Die Stadt Soest bietet mir nicht nur Sicherheit, sondern auch vielfältige Arbeitsmöglichkeiten und die Chance, mich fortzubilden und über den Tellerrand zu schauen.
Wie hat die Arbeit Ihre Verbindung zur Stadt Soest beeinflusst?
Ich habe immer eine Verbindung zur Stadt Soest gehabt, da ich hier zur Schule gegangen bin und ehrenamtlich für die Stadt und den Kreis gearbeitet habe. Durch meine Arbeit hier habe ich viele neue Kontakte geknüpft und Freundschaften geschlossen.